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Enquete zum Thema
"Vereinbarkeit von Beruf und Familie"

Am 10.04.2002 fand im Parlament ein Enquete zum Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" statt. Unter den zahlreichen Referenten fanden sich Perrsönlichkeiten wie Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Wirtschaftsminister Martin Bartenstein und ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat.

  SCHÜSSEL: Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  " brennt unter den Nägeln"

Eine steigende Lebenserwartung, ein Rückgang der Geburten und ein gleichzeitig wachsender Arbeitsmarkt eröffnen neue Fragen und erfordern ein Klima für eine familienfreundliche Welt, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Wahlfreiheit. Das sagte heute, Mittwoch, Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel bei der Enquete des ÖVP-Parlamentsklubs "Vereinbarkeit von Beruf und Familie". Die Enquete biete eine interessante Möglichkeit, mit Parlamentariern und zuständigen Regierungsmitgliedern ein Thema zu diskutieren, dass uns "unter den Nägeln brennt". Die ÖVP habe einige gute Lösungen angeboten, aber noch nicht alle Fragen seien gelöst.

  BARTENSTEIN: Es geht um Information, Motivation und Bewußtseinsbildung

Diese Enquete ist ein wichtiger weiterer Meilenstein in der Diskussion um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Gesetzliche Maßnahmen kommen dabei erst ganz zum Schluss. Jetzt geht es vor allem um Information, Motivation und Bewusstseinsbildung für eine familienfreundliche Arbeitswelt. Das erklärte Wirtschaftsminister Dr. Martin Bartenstein, der in seiner Funktionsperiode als Familienminister das Audit "Familie und Beruf" eingeführt hat.

  STEIBL: Harmonisierung von Beruf und Familie

Seit dem Ende der 60 Jahre sieht sich Österreich mit ständig sinkenden Geburtenzahlen konfrontiert: Im Vorjahr gab es nur mehr 75.000 Geburten. Kinder bedeuten jedoch den Fortbestand unserer Bevölkerung, sie liefern einen wesentlichen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt, sie bilden im Generationenvertrag der sozialen Sicherheit das Fundament, auf dem wir bauen müssen. In unserer Gesellschaft werden oftmals Beruf und Familie als zwei völlig voneinander isolierte Bereiche betrachtet - in Wirklichkeit handelt es sich aber um aufeinander angewiesene Lebenswelten, die sich gegenseitig ergänzen, unterstützen und bereichern sollen. Das erklärte die Initiatorin der heutigen Enquete im ÖVP-Parlamentsklub, ÖVP-Familiensprecherin Abg. Ridi Steibl, in ihrer Einleitung.

  MAZAL: Vereinbarkeit von Beruf und Familie in die Herzen
  der Menschen bringen

In der Zeit, die seit der Schaffung der bis heute fundamentalen arbeits- und sozialrechtlichen Normen verstrichen ist, haben massive Veränderungen der Realität stattgefunden, sagte Univ.Prof. Dr. Wolfgang Mazal, der im Rahmen der heutigen Enquete des ÖVP-Parlamentsklubs zu seiner Sicht der Dinge "aus rechtlicher Sicht" sprach und erwähnte unter dem Blickwinkel "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" vorrangig die Ausweitung der Erwerbstätigkeit von Frauen, die Dehomogenisierung des Partnerschaftsverhaltens und die wachsende Durchnormierung der Produktionsbedingungen.

  MITTERBAUER: Flexible Arbeitsformen bieten gute Vorraussetzung
  zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie

In Zeiten massiver demografischer Veränderungen ist die Herausforderung für Unternehmen, die "besten Köpfe" zu gewinnen, umso größer, weil die Wahlmöglichkeiten bei schrumpfendem Arbeitskräfteangebot kleiner werden. Zukunftsorientierte Unternehmen haben daher schon längst entsprechende Maßnahmen gesetzt, um sicher zu stellen, dass eine ausreichende Zahl an benötigten qualifizierten Frauen und Männern zur Verfügung steht, verwies heute, Mittwoch, der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Dipl.Ing. Peter Mitterbauer bei der Enquete des ÖVP-Parlamentsklubs "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" unter anderem auf Schulpartnerschaften oder die gezielte Vergabe von Diplomarbeiten. Es gelte, die MitarbeiterInnen auch dann für das Unternehmen verfügbar zu haben, wenn diese gleichzeitig die Verantwortung für die Familie wahrnehmen.

  PECHER: Unternehmen brauchen Anreize zur Beschäftigung von Frauen

ÖVP-Industriesprecherin Abg. Mag. Martina Pecher, im "Zivilberuf" Geschäftsführerin der Inzersdorfer Nahrungsmittelwerke, präsentierte im Rahmen der heutigen Enquete des ÖVP-Parlamentsklubs, wie in ihrem Betrieb die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehandhabt wird. "Den Begriff ‚familienfreundliches Unternehmen‘ verstehen wir sehr umfassend. Zum einen sind wir ein typisch mittelständischer, österreichischer Familienbetrieb, zum anderen wollen wir das berufliche Umfeld für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter familienfreundlich gestalten", führte Pecher aus. "Dadurch steigt die Motivation für ein hohes berufliches Engagement."
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